Glücklich, aber erschöpft schlurften die deutschen Basketballer nach dem Nervenkrimi gegen Russland zum Mannschaftsbus.
Dank einer erneuten Willensleistung schaffte die deutsche Mannschaft beim olympischen Qualifikationsturnier den Sprung ins Halbfinale und fordert dort nun am Samstag (16.00 Uhr/Magentasport) in Split Gastgeber Kroatien. «Sie sind hochkarätig besetzt, dann auch noch zu Hause – das wird ein schweres Spiel», sagte Kapitän Robin Benzing.
Doch so, wie die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes in diesem Sommer allen Widrigkeiten getrotzt hat, ist ihr auch gegen Kroatien etwas zuzutrauen. «Was wir diesen Sommer alles überlebt haben, das passiert anderen Nationen nicht in zehn Jahren», sagte Johannes Voigtmann mit Blick auf die turbulente Vorbereitung mit den vielen Diskussionen um die umstrittene Nominierung von Joshiko Saibou, die Last-Minute-Absage von Dennis Schröder und das Fehlen vieler weiterer Topspieler wie Daniel Theis, Maximilian Kleber oder Paul Zipser.
«Wir haben die ganze Zeit zusammengehalten», lobte Voigtmann nach dem 69:67 gegen Russland, machte aber sofort deutlich, dass mit dem Halbfinal-Einzug noch nichts erreicht ist. «Kommen wir mit dem Halbfinale zu Olympia? Nein. Am Ende interessiert es niemanden, ob wir heute ausgeschieden wären, ob wir im Halbfinale ausscheiden oder ob wir im Finale verlieren», sagte der 28-Jährige von ZSKA Moskau. «Es geht einfach nur darum, das Ding zu gewinnen.»
Schließlich sichert sich nur der Sieger des Turniers in der Spaladium Arena das Ticket nach Tokio. Letztmals waren die Basketballer 2008 in Peking mit Superstar und Fahnenträger Dirk Nowitzki bei Olympia dabei. «Olympia wäre riesig. Das ist etwas, was man gerne im Steckbrief hätte», sagte der von Alba Berlin zu Zalgiris Kaunas nach Litauen wechselnde Niels Giffey. Für die Ergänzung der Visitenkarten brauchen die deutschen Basketballer aber noch zwei Siege.