Das russische Außenministerium hat Verhandlungen über einen möglichen Austausch der in Moskau inhaftierten US-Basketballerin Brittney Griner als verfrüht abgelehnt.
«Gegen Brittney Griner läuft noch ein Gerichtsverfahren, bis zu dessen Ende es ohnehin zu früh ist, irgendwelche Varianten ihrer Rückkehr in die Heimat zu erörtern», sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass bei einem Pressebriefing.
Sacharowa warf Washington vor, die Diskussion um einen Austausch in der Öffentlichkeit auszutragen, um das eigene Image aufzupolieren. Russland sei zu einem konkreten Dialog bereit, lasse sich aber nicht für eine Kampagne einspannen. «Wir rufen die US-Administration dazu auf, bei der heiklen Materie, die das Schicksal konkreter Menschen betrifft, nicht zu spekulieren», sagte Sacharowa. Stattdessen sollten sich die USA lieber auf «die praktische Arbeit über die eingespielten Kanäle zu fokussieren».
Seit viereinhalb Monaten in Untersuchungshaft
Griner sitzt bereits seit viereinhalb Monaten in Untersuchungshaft, die zuletzt bis zum 20. Dezember verlängert worden war. Der Olympiasiegerin wird der Besitz von Drogen vorgeworfen. Griner soll bei einer Kontrolle ihres Gepäcks am Moskauer Flughafen Scheremetjewo im Februar sogenannte Vape-Kartuschen und Haschisch-Öl bei sich gehabt haben. Es soll sich um 0,5 Gramm gehandelt haben. Ihr Prozess hatte Anfang Juli begonnen. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft.
Washington kritisiert, dass Griner zu Unrecht festgehalten werde. Das Weiße Haus betonte zuletzt, dass das Schuldbekenntnis Griners keinen Einfluss auf die Verhandlungen der US-Regierung in dem Fall habe. Moskau wiederum weist den Vorwurf zurück, der Prozess gegen Griner sei politisch motiviert.