Basketball-Nationalspieler Johannes Voigtmann ist froh, dass er nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine nicht mehr für den russischen Topclub ZSKA Moskau spielt.
«Der russische Staatspräsident hat einen brutalen Angriffskrieg zu verantworten, wegen dem unschuldige Menschen in der Ukraine sterben, Millionen von Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen, gerade auch Kinder ihr Zuhause oder gar ihr Leben verlieren», sagte Voigtmann in einem Interview des «Kicker». «Da konnte ich einfach nicht in Russland bleiben und weitermachen, als sei nichts passiert, zumal man nicht weiß, wie sich die Situation dort verändern wird.»
Voigtmann hatte seinen Vertrag in Moskau am Sonntag aufgelöst und hatte Russland danach mit dem Auto verlassen. «Ich kann es in der aktuellen Situation nicht mit mir vereinbaren, für ein russisches Team Wettkämpfe auszutragen, wo es am Ende um Sieger und Verlierer geht», sagte Voigtmann. «Auch wenn es nur um Basketball geht, beinhaltet das eine Symbolik, die aus meiner Sicht derzeit unangebracht ist.»
Der 29 Jahre alte Center ist mit seiner Familie nun erst einmal in die Nähe von Eisenach gezogen, wo er auch geboren ist. Er hoffe, so schnell wie möglich wieder einen Club zu finden, um auch mit Blick auf die Europameisterschaft im September mit einer Vorrunde in Köln und der Endrunde in Berlin Spielpraxis zu sammeln.
Dabei kann sich Voigtmann auch ein Engagement bei den beiden deutschen Topclubs Bayern München und Alba Berlin gut vorstellen. «Grundsätzlich schon, ich präferiere allerdings ein langfristiges Euroleague-Engagement über diese Saison hinaus», sagte Voigtmann, der zunächst aber noch einige vertragliche Details mit ZSKA Moskau klären muss. Sein Vertrag bei ZSKA läuft offiziell noch bis zum Ende der Saison 2022/23.