Dirk Nowitzki gilt als einer der erfolgreichsten Basketballer der europäischen Geschichte.
An diesem Donnerstag (20.30 Uhr/Magentasport) erfährt der 44 Jahre alte Würzburger eine ganz besondere Ehre: Nowitzkis Trikot mit der Nummer 14 wird unter das Hallendach der Arena in Köln gezogen, danach soll die Nummer beim Deutschen Basketball Bund (DBB) nicht mehr vergeben werden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt zu der Zeremonie, die unmittelbar vor dem EM-Auftakt gegen Frankreich steigt.
Die beiden beteiligten Trainer äußerten ihre Hochachtung vor dem 2019 abgetretenen Sportler. «Es ist großartig für Dirk, aber auch für unsere Spieler. Die Leute wissen, wer Dirk ist, aber nicht wer Leon Draisaitl ist», sagte Deutschlands Bundestrainer Gordon Herbert. Frankreichs Coach Vincent Collet lobte: «Es wird ein großartiger Moment. Dirk war für eine lange Zeit einer der Spieler, der Europa zusammen mit Tony Parker und Pau Gasol dominiert hat.»
Die Deutsche Presse-Agentur erinnert an markante Nowitzki-Momente im Nationaltrikot.
Standing Ovations und Silber:
Diesen Moment hat Nowitzki nicht vergessen. Beim EM-Finale 2005 in Belgrad liegt das deutsche Team gegen Griechenland aussichtslos zurück, als Trainer Dirk Bauermann seinen besten Schützling aus dem Spiel nimmt. Das Publikum in der Arena steht geschlossen für Nowitzki auf, der Profi der Dallas Mavericks war nicht nur bester Werfer der EM, sondern auch wertvollster Spieler. Am Abend zuvor hatte er das Halbfinale gegen Spanien mit einem Wurf kurz vor Schluss entschieden.
Überraschende WM-Medaille:
Schon drei Jahre vorher hatte Nowitzki, der in der NBA bereits zum Star avancierte, ein deutsches Team zur Medaille geführt, nämlich zu Bronze bei der WM in den USA. Auch bei diesem Turnier hatte der deutsche Star die meisten Punkte erzielt und die Auszeichnung zum MVP erhalten. Nowitzki ärgert sich noch heute über das Halbfinale, das man gegen Argentinien – aus seiner Sicht leichtfertig – aus den Händen gab.
47 Punkte gegen Angola:
«Alles, was in so einem Spiel passiert, ist Spaß», sagte Nowitzki nach einem denkwürdigen Duell mit Angola bei der WM 2006. Der NBA-Star erzielte 47 Punkte und 16 Rebounds beim 108:103-Sieg gegen die Afrikaner, der erst nach drei Verlängerungen feststand. Es war das erste Spiel der WM-Geschichte, das so lange dauerte.
Über Athen zu Olympia:
Nowitzkis großes Ziel mit dem Nationalteam war es immer, sich einmal für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. 2008 erfüllte sich der Traum, als das deutsche Team die Vor-Qualifikation in Athen meisterte und somit das Ticket für Peking löste. Bei den Spielen in China durfte Nowitzki dann sogar die Fahne des deutschen Teams tragen.
Tränenabschied in Berlin:
Im Sommer 2015 wartete dann die Heim-Europameisterschaft mit einer Vorrundengruppe in Berlin. Mit den Führungsspielern Nowitzki und Dennis Schröder sollte die Begeisterung für eine weitere Medaille ausgelöst werden, doch das misslang. Das Turnier endete nach vier Niederlagen mit dem Vorrunden-Aus. Tränenreich verabschiedete sich der damals 37-Jährige vom Publikum in Berlin – das 76:77 gegen den späteren Titelträger Spanien war sein 153. und letztes Länderspiel.