Die deutschen Basketballer müssen beim olympischen Qualifikationsturnier auf NBA-Star Dennis Schröder verzichten.
Der 27 Jahre alte Point Guard werde in Split nicht mit dabei sein, weil «die enormen Versicherungsanforderungen» nicht erfüllbar seien und damit einen Einsatz nicht möglich sei, teilte der Deutsche Basketball Bund am Freitag mit. Es sei in Corona-Zeiten nicht möglich, aufgrund des hohen Marktwerts die für Schröder nötige Summe zu versichern. Damit muss Bundestrainer Henrik Rödl auf seinen wichtigsten Spieler verzichten, nachdem zuvor in Daniel Theis und Maximilian Kleber bereits zwei weitere NBA-Profis abgesagt hatten.
«Ich bedauere sehr, dass das Team in Split ohne mich auskommen muss und dass ich es nicht unterstützen kann», wurde der 27 Jahre alte Profi zitiert, der zuletzt für die Los Angeles Lakers in der NBA spielte. «Ich bin überzeugt, dass die Jungs es trotzdem zu Olympia schaffen», sagte Schröder.
«Wird uns natürlich fehlen»
Die Chancen, sich in Split noch für Tokio zu qualifizieren, sind durch sein Fehlen aber deutlich gesunken. Deutschland trifft von Dienstag an in der Vorrunde auf Mexiko und Russland. Nur der Sieger des Turniers mit sechs Mannschaften sichert sich das Olympia-Ticket. Das Team von Bundestrainer Henrik Rödl will am Freitag nach Split reisen.
«Dennis ist ein Weltklassespieler, und er wird uns natürlich fehlen», sagte Rödl. «Ich habe große Anerkennung für ihn, dass er alles versucht hat, um bei der Olympia-Qualifikation dabei sein zu können. Aber natürlich ist die Entscheidung hundertprozentig zu akzeptieren und zu respektieren», sagte der Nationalcoach.
Hoher Marktwert als Problem
Schröder war erst am Montag in Heidelberg zum Team gestoßen, nachdem er den Supercup in Hamburg am vergangenen Wochenende verpasst hatte. Warum die Versicherungsfrage nicht schon deutlich früher geklärt wurde, blieb unklar. Der sehr hohe Marktwert von Dennis Schröder sowie sein aktueller Status als «free agent» sei das Problem gewesen, hieß es von Verbandsseite. Die für Schröder nötige Versicherungssumme sei in Coronazeiten sie zu hoch, da sich die Bewertung von Risiken aufseiten der Versicherungsunternehmen während der Pandemie erheblich verändert hätten, teilte der Verband mit.
«Wir haben bis zuletzt um eine Lösung gekämpft, aber die war leider nicht zu finden. Damit müssen wir jetzt umgehen, und ich bin sicher, dass das Team jetzt noch enger für das gemeinsame Ziel zusammenrückt», sagte DBB-Präsident Ingo Weiss.