Rekord und Gala waren Dennis Schröder nach eigenen Angaben völlig egal, doch das Bad in der Menge inklusive zahlreicher Autogrammwünsche genoss Deutschlands Basketball-Star sichtlich.
Der 28 Jahre alte NBA-Profi hat beim 93:83 gegen Polen in Bremen seine ganze Klasse gezeigt und Hoffnungen auf einen glorreichen Sommer bei der Heim-EM geweckt. «Ich glaube, die Teamchemie passt. Das haben wir heute auch nochmal im vierten Viertel gezeigt. Wir wollen das Momentum mitnehmen und Anfang August das Gleiche machen», kündigte Schröder an. Man habe «Charakter gezeigt».
«Wir sind sehr stolz auf diese Mannschaft»
Mit dem fünften Sieg in Serie ist das Team von Bundestrainer Gordon Herbert absolut auf Kurs Richtung WM 2023. In Japan, Indonesien und auf den Philippinen werden nächsten Sommer 32 Teams spielen – Deutschland sollte dazugehören, wenn im August und im Herbst kein großer sportlicher Einbruch folgt. «Wir sind sehr stolz auf diese Mannschaft. Sie haben sich großartig aufgeopfert. Manche Spieler haben vor zwei oder drei Monaten ihre Saison beendet. Das ist nicht einfach», betonte Herbert.
38-Punkte-Mann Schröder war der Matchwinner des Abends. Vor dem Spiel war er für 50 Länderspiele ausgezeichnet worden, später faszinierte er die 6539 Zuschauer in Bremen mit einem famosen Schlussviertel. «Im Endeffekt will ich einfach nur das Spiel gewinnen. Da ist es egal, ob ich jetzt 30, 40 Punkte mache. Zum Glück haben wir das Spiel am Ende gewonnen», sagte Schröder, nachdem ihm ein Karrierebestwert für Punkte im Nationalteam gelungen war.
Im August folgt dann Höhepunkt auf Höhepunkt. Erst Supercup in Hamburg, dann ein Quali-Doppelpack inklusive Duell mit Luka Doncic und Slowenien, bevor ab 1. September die Heim-EM in Köln und Berlin beginnt. Für Herbert ist das alles noch weit weg. «Ich habe noch nicht über August nachgedacht. Meine Gedanken waren nur bei diesem Fenster. Nur darauf lag meine Konzentration», sagte der Cheftrainer. Als sicher gilt, dass das Team im August stärker besetzt sein wird. Möglich ist die Rückkehr von Kapitän Robin Benzing, Albas Spielmacher Maodo Lo sowie mehreren NBA-Legionären.