Nach Achterbahnfahrt: Deutsche Basketballerinnen überraschen

Nach dem Drama mit Happy End flossen in Ljubljana viele Tränen der Freude. Die deutschen Basketballerinnen tanzten zunächst ausgelassen über das Parkett, danach nahm die Party in der Kabine ihren Lauf.

«Ich habe keine Worte, nur Emotionen», sagte Matchwinnerin Leonie Fiebich nach dem 71:69 nach Verlängerung gegen Tschechien in der Platzierungsrunde der Europameisterschaft. Durch den knappen Sieg sicherten sich die Spielerinnen das Ticket für eines der Qualifikationsturniere zu den Olympischen Spielen in Paris im kommenden Jahr.

«Ich bin unglaublich stolz»

Weil Olympia-Gastgeber Frankreich als EM-Halbfinalist automatisch für die Sommerspiele qualifiziert ist, reicht EM-Platz sechs für die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier im Februar 2024. Den hat Deutschland durch den Sieg gegen Tschechien sicher, das Spiel um Platz fünf gegen Serbien am Sonntag ist nun bedeutungslos.

«Ich bin unglaublich stolz auf unsere Mannschaft. Wir haben dieses Spiel als Mannschaft gewonnen», sagte Fiebich, die allerdings entscheidenden Einfluss auf den Sieg hatte. Als Deutschland schon wie der sichere Verlierer aussah, traf die Spanien-Legionärin 0,4 Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich. Und in den letzten Sekunden der Verlängerung behielt Fiebich die Nerven, als sie von der Freiwurflinie die entscheidenden beiden Punkte erzielte.

«Ich war noch nie Teil einer solchen Achterbahnfahrt. Mir sind bereits ein paar neue graue Haare gewachsen», sagte Bundestrainerin Lisa Thomaidis, die erst seit rund einem Monat im Amt ist und zuvor mit Kanada ein absolutes Spitzenteam betreute. Deutschland war dagegen als klarer Außenseiter nach Slowenien gereist. Für die deutschen Basketballerinnen war es die erste EM-Teilnahme seit zwölf Jahren. Die Teilnahme an der Olympia-Quali übertrifft alle Erwartungen. «Ich bin völlig begeistert von dieser Mannschaft», sagte auch Verbandspräsident Ingo Weiss.