Man stelle sich vor, Thomas Tuchel, Julian Nagelsmann und Jürgen Klopp würden gemeinsam die deutsche Nationalmannschaft anleiten. Und das würde auch noch reibungslos funktionieren.
Was im Fußball undenkbar ist, gilt bei den US-Basketballern als Standard. Bei der WM in Manila auf den Philippinen leitet Erfolgstrainer Steve Kerr von den Golden State Warriors den Olympiasieger an. Seine Assistenten für das Turnier, bei dem die USA am Freitag (14.40 Uhr/Magentasport) im Halbfinale auf Deutschland treffen, bringt der viermalige Meistertrainer aber nicht aus Kalifornien von seinem Club mit, sondern von den Chefsesseln anderer NBA-Clubs.
An der Seite des ehemaligen Michael-Jordan-Mitspielers Kerr (57) nehmen unter anderem Erik Spoelstra und Tyronn Lue auf der Bank Platz. Der 52 Jahre alte Spoelstra trainiert seit 2008 ununterbrochen die Miami Heat und eroberte seither zwei NBA-Meisterschaften. Lue (46) führte 2016 die Cleveland Cavaliers um Superstar LeBron James zum Titel und übernahm später die Los Angeles Clippers.
DBB-Coach: «Trainerteam wie aus der Ruhmeshalle»
Beim deutschen Team wird das Modell bewundert. «Das ist ein Trainerteam wie aus der Ruhmeshalle. Spoelstra war herausragend dieses Jahr mit Miami», sagte Bundestrainer Gordon Herbert über die luxuriöse Situation des Gegners. Er selbst habe eine Konstellation mit mehreren Cheftrainern auch bei den Kanadiern erlebt. «Ich denke, es ist ein bisschen anders bei Nationalteams», sagte Herbert.
Der jetzige US-Chefcoach Kerr war vor seiner Beförderung selbst Assistent von Routinier Gregg Popovich. In Bezug auf Meisterschaften sind die Coaches (15) ihren nominierten Profis (eine) deutlich voraus.