Keine Eigenwerbung für Olympia: Basketballer enttäuschen

Die Niederlage in der EM-Qualifikation konnte Bundestrainer Gordon Herbert verschmerzen. Denn auch wenn das peinliche 62:67 in Bulgarien am Sonntag ein kleiner sportlicher Rückschlag war, werden Deutschlands Basketballer im kommenden Jahr mit höchster Wahrscheinlichkeit bei der Europameisterschaft in Finnland, Lettland, Polen und Zypern dabei sein. Schließlich qualifizieren sich drei von vier Teams aus der Gruppe. «Es war nur ein Spiel», wollte Herbert dem Ergebnis nicht zu große Bedeutung beimessen.

Nachdenklich stimmte den Weltmeister-Coach aber, dass der zweite Mantel im deutschen Nationalteam vielleicht doch nicht den ganz hohen Erwartungen entspricht, wie erhofft. Hatten Spieler wie Oscar da Silva oder Louis Olinde beim klaren 85:61 gegen Montenegro drei Tage zuvor noch überzeugt, so konnte in der stimmungsvollen Arena Botevgrad niemand Pluspunkte mit Blick auf einen Platz im Olympia-Kader machen.

«Vielleicht sind einige wegen der Atmosphäre etwas abgetaucht», sagte Herbert vielsagend. «Wir hatten Probleme mit den Zuschauern und der Intensität», räumte Jonas Mattisseck ein. Der 24-Jährige von Alba Berlin wusste zumindest zu Beginn noch zu überzeugen, fand in der vogelwilden Schlussphase aber ebenfalls keine Mittel mehr, dem deutschen Spiel Konturen zu geben. Und auch David Krämer, einziger Weltmeister im Aufgebot, hatte einen gebrauchten Tag erwischt.

Kader für Paris dürfte identisch mit WM-Kader sein

Und so dürfte der Kader für die Olympischen Spiele in Paris mit dem bei der WM in Asien im vergangenen Jahr nahezu identisch sein, wenn sich in den kommenden Monaten keiner der Weltmeister verletzt. Dennis Schröder, die Wagner-Brüder und Daniel Theis aus der NBA sowie die Euroleague-Profis Andreas Obst, Isaac Bonga, Niels Giffey, Johannes Thiemann, Maodo Lo und Johannes Thiemann dürften gesetzt sein, wenn Herbert Ende Juni/Anfang Juli mit seinem Paris-Kader in die Vorbereitung startet.

Da Silva, in Bulgarien mit 15 Punkten und zwölf Rebounds immerhin mit einem Double-Double, die dieses Mal fehlenden Justus Hollatz und Nick Weiler-Babb sowie der sportlich aktuell schwächelnde Krämer dürften die verbleibenden beiden Olympia-Tickets unter sich ausmachen. Der Rest kommt für das große Ziel Olympia-Gold nach den Eindrücken von Botevgrad nicht infrage.