Günther: WM-Gold ein Märchen und «uneingeschränkt echt»

Der langjährige Basketball-Nationalspieler Per Günther sieht den deutschen WM-Titel von Manila als modernes Sportmärchen und als krassen Kontrast zu zahlreichen Entwicklungen im Profisport.

«Es geht so viel um Geld und es wird immer fragwürdiger, wo das Geld herkommt. Es fühlt sich alles immer perverser an. Da ist schon ein Bedürfnis in mir nach etwas uneingeschränkt Echtem, einer schönen Geschichte. Diese Mannschaft ist eine schöne Geschichte», sagte Günther nach dem erfolgreichen WM-Endspiel (83:77) des deutschen Teams gegen Serbien.

Das Team um Kapitän Dennis Schröder vollbrachte damit den größten Erfolg der deutschen Basketball-Geschichte. Maßgeblich beteiligt: Schröder selbst, der das Spiel kurz vor Schluss mit einer Einzelaktion endgültig entschieden hatte. «Dennis Schröder krönt seine Karriere mit einem Move, den er mit zwölf gemacht hat», sagte Günther mit Blick auf diese Aktion. «In der Mannschaft sind Brüder, in der Mannschaft sind alte Weggefährten. Das ist wichtig, so etwas ab und zu auch mal wieder zu erwähnen», sagte der 35 Jahre alte Günther bei Magentasport.

Der frühere Aufbauspieler erinnerte auch an frühere Zeiten und große Misserfolge in der Vergangenheit. «Vor zehn Jahren habe ich aufgehört, Nationalmannschaft zu spielen. Da sind wir in der EM-Vorrunde ausgeschieden. Da haben Leute wie ich und (Philip) Zwiener und (Maik) Zirbes gespielt und wir haben gegen Großbritannien und Belgien und Ukraine verloren. Und dann sind wir nach Hause gefahren», erzählte Günther. Man könne nun mal innehalten und sich darüber freuen, was bei der WM in Okinawa und Manila passiert sei.