Der frühere Basketball-Nationalspieler Jan Jagla hat die Nominierung von Joshiko Saibou für das derzeit laufende olympische Qualifikationsturnier kritisiert.
«In der Form war es auf jeden Fall ein Fehler», sagte Jagla in einem Interview bei spox.com. «Ich bin ein großer Freund von zweiten Chancen, aber es gehört dazu, dass man seine Fehler eingesteht.» Saibou hatte im vergangenen Jahr an Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie teilgenommen, bei der auch viele Verschwörungstheoretiker und rechte Gruppierungen mitmarschiert waren.
In einem kurzen persönlichen Video und in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur hatte er sich kurz vor dem Turnier zwar von Verschwörungstheorien und rechten Gruppen distanziert, seine Teilnahme an den Demonstrationen aber nicht als Fehler angesehen. Dass der 31-Jährige nominiert wurde, hat viele Basketball-Fans verärgert.
«Es sind immer noch viele Fragen offen», sagte auch Jaga, der 144 Mal für Deutschland spielte. «Es ist ein Thema, das sich nicht durch Pauschalaussagen wegdiskutieren lässt. „Entschuldigung“ reicht nicht, sondern ich möchte auch wissen: Was ist der Fehler?», sagte Jagla. «Es ist leider nicht passiert und deshalb hätte er eigentlich nicht dabei sein dürfen.»
Saibou, zuletzt in Frankreich aktiv, war relativ überraschend in den Kader berufen worden. Seitdem hat er sich in keiner Pressekonferenz öffentlich gestellt. Der Deutsche Basketball Bund hat inzwischen mehrfach eingeräumt, dass er die Personalie deutlich anders hätte kommunizieren müssen. Aktuell wollen sich die Verantwortlichen aber nicht äußern, um den Fokus auf das Sportliche zu richten. Deutschland spielt an diesem Samstag (16.00 Uhr/Magentasport) in Split gegen Gastgeber Kroatien um den Einzug ins Finale. Nur der Sieger des Turniers qualifiziert sich für die Olympischen Spiele in Tokio.