Dennis Schröder schont sich nicht. Der NBA-Star im deutschen Basketball-Team ist stets einer der Ersten, der zum Training erscheint und immer einer der Letzten, der die Halle wieder verlässt.
Auch in Hamburg ist das so, wo für Schröder und Co. an diesem Wochenende der erste Härtetest auf dem Weg zur EM mit einer Vorrunde in Köln und der Endrunde in Berlin (1. bis 18. September) ansteht. Beim traditionellen Supercup trifft das deutsche Team am Freitag (20.30 Uhr/Magentasport) auf Tschechien. Am Samstag geht es dann entweder gegen Italien oder EM-Favorit Serbien mit dem ehemaligen Bundestrainer Svetislav Pesic und NBA-MVP Nikola Jokic.
Nowitzki hofft auf eine «tolle EM»
«Das werden zwei wichtige Tests für uns», sagte Schröder, der nach der Übungseinheit im Trainingszentrum der Veolia Towers Hamburg mit zwei dicken Eisbeuteln an den Knien Richtung Ausgang schlenderte. Die beiden knappen Siege in Belgien und gegen die Niederlande waren gut für das Gefühl, wirklichen Aussagewert hatten die beiden Testspiele aber nicht.
Erst jetzt in Hamburg geht es darum, ein Team zu bilden, das bei der EM eine gute Rolle spielen kann. «Wir haben viel Talent dabei und einen guten Kader. Wir hoffen so ein bisschen, dass die Fans uns nach vorne pushen. Ich hoffe, wir können eine tolle EM spielen», sagte Superstar Dirk Nowitzki, der bei der EM als Botschafter fungieren wird. Zwar fehlen in Maximilian Kleber, Isaac Bonga und Moritz Wagner drei wichtige Spieler aus der NBA. In Daniel Theis, Franz Wagner und eben Schröder stehen aber immer noch drei Profis aus der besten Liga der Welt im Kader von Bundestrainer Gordon Herbert.
Nowitzki setzt vor allem darauf, dass Schröder das Team anführt. Erst recht, seitdem ihn Herbert auch noch zum Kapitän ernannt hat. «Ich freue mich für ihn, dass er die Rolle übernimmt. Er ist unser bester Spieler. Die große Last liegt auf ihm, er muss die Mannschaft antreiben und scoren», sagte Nowitzki.
Coach Herbert muss noch zwei Spieler streichen
In der bisherigen Vorbereitung zeigte sich zudem, dass der erst 20 Jahre alte Franz Wagner eine wichtige Rolle einnehmen kann. Bei seinem Debüt im Nationalteam war der Small Forward von den Orlando Magic in Belgien auf Anhieb bester Werfer, auch im Training macht der gebürtige Berliner bislang einen guten Eindruck. «Ich habe so richtig krass Bock», sagte Wagner bei «Magentasport». Der jüngere der beiden Wagner-Brüder traut der Mannschaft viel zu. «Der EM-Titel würde für mich, aber für das gesamte Team unfassbar viel bedeuten. Auch ganz viel für Basketball-Deutschland.»
Bis dahin ist es aber noch ein extrem langer Weg. «Wir haben noch einiges zu tun», sagte Herbert. Erst einmal gilt es für den Coach, seinen endgültigen Kader zu finden. Noch zwei Spieler muss er bis zum EM-Auftakt gegen Frankreich am 1. September in Köln streichen.
Noch völlig unklar ist zudem, wie der erst vor kurzem eingebürgerte Nick Weiler-Babb in die Mannschaft passt. Der Profi des FC Bayern München stieß erst am Donnerstag in Hamburg dazu. «Ich freue mich, beim Team zu sein», sagte Weiler-Babb, der zuletzt aus familiären Gründen noch einmal in den USA gewesen war. Ob er schon beim Supercup zum Einsatz kommt, ist unklar. Herbert hält dennoch an seinen großen Zielen fest. «Eine Medaille», sagte der Kanadier auf die Frage, was er sich von der EM erhofft.