Die deutschen Basketballer haben die Qualifikation für die Europameisterschaft im kommenden Jahr mit einer weiteren Niederlage abgeschlossen.
Das Team von Bundestrainer Henrik Rödl verlor in Podgorica gegen Gastgeber Montenegro nach einer enttäuschenden Vorstellung mit 75:82 (32:45) und beendete die Gruppe mit nur einem Sieg aus sechs Spielen als Tabellenletzter. Bester deutscher Werfer gegen Montenegro war Ismet Akpinar mit 19 Punkten. Kapitän Robin Benzing, der sein 150. Länderspiel bestritt, kam auf 15 Zähler.
«Es sind keine einfachen Zeiten. Aber die Spieler haben in beiden Spielen gezeigt, dass sie hier sein wollten. Ich hätte ihnen einen Sieg gegönnt», sagte Rödl.
Das schwache Abschneiden ist aber sportlich bedeutungslos, weil Deutschland als Co-Gastgeber bereits zuvor für die EM 2022 gesetzt war. Im kommenden Jahr sollen eine Vorrunde in Köln und die Endrunde in Berlin stattfinden. Wegen der Coronavirus-Pandemie war das Turnier um ein Jahr auf 2022 verschoben worden.
Für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes steht im Sommer aber zunächst das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele auf dem Programm. In Split muss Deutschland vom 29. Juni bis 4. Juli ein Turnier mit sechs Mannschaften gewinnen, um noch den Sprung zu den Sommerspielen in Tokio zu schaffen. In der Vorrunde geht es gegen Russland und Mexiko.
Von den Akteuren, die in der Bemax Arena auf dem Parkett standen, dürften dann nur wenige dabei sein. Denn Rödl kann im Sommer auch wieder die Spieler der Euroleague-Teams Bayern München und Alba Berlin einsetzen. Zudem werden auch einige der NBA-Profis im Kader dabei sein. Ein Mitwirken von NBA-Star Dennis Schröder ist dagegen eher unwahrscheinlich, da der Point Guard zu der Zeit sehr wahrscheinlich mit den Los Angeles Lakers in den Playoffs beschäftigt sein wird.
Zwei Tage nach der knappen Niederlage gegen Großbritannien startete die deutsche Mannschaft gegen Montenegro gut und lag im ersten Viertel mit acht Punkten vorne (14:6). Doch dann ließ das DBB-Team nach und lag nach dem ersten Viertel knapp hinten (22:24). Im zweiten Abschnitt fehlte Deutschland dann lange Zeit jegliche Intensität. Die Gäste blieben sechseinhalb Minuten ohne jeden Punkt, so dass sich Montenegro phasenweise auf 19 Zähler (43:24) absetzen konnte. «Wir haben uns selbst im zweiten Viertel ein tiefes Loch gegraben, aus dem wir nicht mehr rausgekommen sind», sagte Benzing.
Rödl schien in der Halbzeit dann an die Ehre seiner Spieler appelliert zu haben. Denn Deutschland kam wie verwandelt aus der Kabine und verkürzte den Rückstand immer weiter. Im Schlussviertel lag das deutsche Team nur noch fünf Punkte hinten, für die Wende reichte es aber nicht mehr.