Mit dem ersten Sieg unter dem neuen Bundestrainer Gordon Herbert haben sich die deutschen Basketballer in der Qualifikation für die WM 2023 zurückgemeldet.
Das deutsche Team gewann in Polen mit 72:69 (40:30) und rehabilitierte sich damit auch für das peinliche 66:69 gegen Estland am Donnerstag. Ohne sämtliche Stars aus der NBA und die Profis der Euroleague-Teams von Bayern München und Alba Berlin zeigte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes kämpferisch eine überzeugende Leistung, musste am Ende aber trotzdem noch zittern. Bester Werfer war der Braunschweiger David Krämer mit 24 Punkten.
Mit dem Sieg in Lublin verhinderten die Deutschen einen kompletten Fehlstart. Auch im nächsten Qualifikationsfenster im Februar 2022, wenn Deutschland zweimal gegen das noch ungeschlagene Israel antritt, werden die sieben NBA-Profis um Dennis Schröder auf keinen Fall für eine Berufung in Frage kommen. Auch die Euroleague-Spieler werden wegen die Terminüberschneidungen wohl erneut nicht dabei sein.
Das Endturnier 2023 findet in Japan, Indonesien und auf den Philippinen statt. 32 Mannschaften qualifizieren sich für die Endrunde. In der derzeitigen Qualifikationsphase geht es darum, unter die ersten Drei einer Vierergruppe zu kommen. Die Ergebnisse der ersten Gruppenphase werden auch in die nächste Phase übernommen.
Offensiv mit Problemen – defensiv verbessert
Wie schon bei der Niederlage gegen Estland tat sich die deutsche Mannschaft auch in der Globus Arena in Lublin anfangs sehr schwer. Vor allem offensiv gelang dem völlig neu zusammengewürfelten DBB-Team zunächst nicht viel. Dafür agierten die Gäste defensiv aber deutlich besser und aggressiver als noch gegen Estland am Donnerstag, als die Esten vor allem aus der Distanz nach Belieben treffen konnten.
Nach zehn Minuten lag Deutschland mit drei Punkten vorne (16:13), danach konnte die Herbert-Auswahl den Vorsprung aber ausbauen. Mit neun Zählern in Serie setzte sich Deutschland erstmals zweistellig ab (25:13) und hatte die Partie nun im Griff. Zwar verkürzte Polen kurz vor der Halbzeit noch einmal auf sieben Punkte, doch dann sorgte der Braunschweiger Krämer mit einem spektakulären Dreier für eine Zehn-Punkte-Führung zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Polen schnell auf fünf Punkte und waren drauf und dran, die Partie zu drehen. Doch angeführt vom Hamburger Point Guard Justus Hollatz und vor allen von Krämer überstand das unerfahrene deutsche Team diese kritische Phase und ging weiter mit einem Zehn-Punkte-Vorsprung in das Schlussviertel. Dort gaben die Polen zwar nie auf, Deutschland brachte den Sieg aber über die Zeit.