Neun von 18 Clubs der Basketball-Bundesliga müssen nach Angaben von BBL-Geschäftsführer Stefan Holz wegen der Corona-Regelungen einiger Bundesländer ohne Zuschauer spielen.
«Faktisch hat die halbe Liga Geisterspiele», sagte Holz der «Sportschau». In Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern sei das entweder schon angeordnet oder zumindest angekündigt.
Bundesregierung und Länderchefs hatten sich am Donnerstag unter anderem darauf geeinigt, dass wegen der Corona-Lage in Sporthallen höchstens 5000 Zuschauer sein dürfen. In Regionen mit sehr hohen Infektionszahlen soll ohne Publikum gespielt werden.
Schwierig sei es derzeit auch deshalb, weil niemand wisse, wann die Fans zurückkehrten, sagte Holz. Daher komme es auch nicht in Betracht, die Saison auszusetzen. Der BBL-Geschäftsführer sagte weiter: «Das Schlimmste, was es für einen wirtschaftlichen Betrieb gibt, sind unklare Rahmenbedingungen.»
Die Corona-Maßnahmen träfen die Vereine härter als in der vergangenen Saison, weil damals mit den fehlenden Zuschauereinnahmen schon kalkuliert worden sei, sagte der Basketball-Funktionär. Außerdem habe es «großzügige Staatshilfen» gegeben. «Deshalb ging das gut aus, und alle Clubs haben die Saison überstanden.»
Die Geisterspiele in einigen Bundesländern kritisierte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. «Ich zweifle da so ein bisschen an der Verhältnismäßigkeit», sagte er der «Sportschau». Arenen und Stadien seien keine Infektionstreiber gewesen. Er bezeichnete die Maßnahmen als «Symbolik» und sagte: «Für Symbolpolitik haben wir keine Zeit mehr.»