Andrea Trinchieri kam frisch geduscht. Nach der ersten feuchtfröhlichen Feierei seiner Bayern-Basketballer legte der 52-Jährige seinen Anzug ab und erschien mit kurzer Hose und T-Shirt zur Pressekonferenz.
«Wir haben nicht aufgegeben. Angesichts der Rahmenbedingungen glaube ich, dass das ein großartiger Sieg ist. Ich bin sehr stolz auf meine Spieler und ich glaube, sie haben ein solches Ende verdient», sagte Trinchieri, nachdem die Münchner in eigener Halle den Basketball-Pokal gewonnen hatten.
Das 85:79 über den Dauerrivalen und Titelverteidiger Alba Berlin bedeutete nicht nur den ersten bedeutenden Triumph in dieser Saison, sondern soll auch jede Menge Schwung mit Blick auf die am Mittwoch beginnenden Playoffs geben. «Es ist immer schwierig, im ersten Jahr an einem neuen Platz einen Titel zu gewinnen. Aber mein Team war atemberaubend», sagte Bayerns Chefcoach, der schon die Attacken kommen sah, falls es mit dem Pokalsieg nichts geworden wäre. «Jeder war bereit, auf uns zu schießen», befand Trinchieri.
Die Münchner treffen in der ersten Playoff-Runde auf Außenseiter Crailsheim Merlins. Alba bekommt es mit den Hamburg Towers zu tun. Zudem zählen die an eins gesetzten MHP Riesen Ludwigsburg und ratiopharm Ulm als starke Anwärter auf den zweiten nationalen Titel, der in den kommenden Wochen ausgespielt wird.
Vor dem Start bleibt nicht viel Zeit zum Feiern. «Die Mannschaft hat sich diesen Titel verdient, mit allem was sie in den letzten zwei Monaten gemacht hat», sagte Geschäftsführer Marko Pesic bei Magentasport. In der Euroleague hatten die Münchner zwar als erster deutscher Club das Viertelfinale erreicht, schieden dort aber auf maximal bittere Weise gegen Olimpia Mailand aus. Mit dem Erfolg verhinderten die Münchner am Sonntag auch, dass Alba den elften Titel holt und damit zum alleinigen Rekordsieger des Pokals wird.