Der FC Bayern hat als erste deutsche Mannschaft die Playoffs der Basketball-Euroleague erreicht.
Die Münchner bezwangen Zalgiris Kaunas mit einem im letzten Augenblick erzitterten 71:70 (37:36) und sicherten sich damit im wichtigsten europäischen Clubwettbewerb einen Platz in der K.o.-Phase der besten acht Teams.
In einer lange zerfahrenen Partie kam das Team von Trainer Andrea Trinchieri dank zwei Freiwürfen von Vladimir Lucic 2,3 Sekunden vor Schluss zum basketballhistorischen Erfolg. Mit insgesamt 13 Zählern war der Serbe außerdem der Topscorer der Münchner.
Im zuschauerleeren Audi Dome taten sich die Gastgeber von Beginn an schwer. Ihnen war vor allem offensiv die Nervosität anzumerken, immer wieder wurden Würfe aus schlechten Positionen riskiert. Bezeichnend war eine Szene am Ende des ersten Viertels, als Bayern den Ball eroberte: Bei noch zehn Sekunden Spielzeit zog JaJuan Johnson dann aber völlig unnötig von der Mittellinie ab und traf nicht. Zalgiris bekam noch eine Chance und versenkte einen Dreipunktewurf.
Im zweiten Abschnitt schienen sich die Münchner zu fangen und lagen mit fünf Punkten vorn. Aber auch da kamen die Litauer wieder heran. «Wir müssen einen besseren Job erledigen, wir sind nicht gut in der Defensive und üben zu wenig Druck auf die ballführenden Spieler aus. Wir müssen unsere Energie finden», sagte Trinchieri in der Halbzeit.
Da erfuhren die Münchner auch von der Heimniederlage des spanischen Teams von Baskonia gegen Anadolu Istanbul – damit war klar, dass ein Erfolg gegen Kaunas rechnerisch sicher zum Einzug in die Playoffs reicht. Allerdings blieb das Spiel des Favoriten fehleranfällig, im dritten Viertel war Kaunas wieder lange in Führung. Mit einigen erfolgreichen Dreiern aber zogen die Bayern vorbei und zitterten den Sieg über die Zeit – weil Matchwinner Lucic an der Linie Nerven behielt und als persönliche Krönung auch noch den letzten Wurf von Zalgiris blockte.