Auf ihren spektakulären Glasboden müssen die Basketballer von Bayern München zum Auftakt der neuen Euroleague-Saison nach dem Testeinsatz wieder verzichten. Doch auch so will das Starensemble von der Isar in der neuen Spielzeit international endlich wieder für besondere Effekte sorgen.
Nach dem klar verpassten Einzug in die Playoffs in der vergangenen Saison ist die Teilnahme an der K.o.-Runde in dieser Spielzeit so etwas wie das Mindestziel. Klar im Fokus steht das Final Four, das Ende Mai 2024 in Berlin stattfinden wird.
«Ich will alles gewinnen», sagte Bayerns neuer Center Serge Ibaka, der mit der Erfahrung von mehr als 1000 NBA-Spielen bei den Bayern angeheuert hat. In der Liga tun sich die Bayern zu diesem frühen Saisonzeitpunkt aber noch schwer. Dem Auftaktsieg gegen den Syntainics MBC folgte ohne Ibaka eine überraschende Niederlage bei den EWE Baskets Oldenburg. Nun soll es an diesem Donnerstag (20.30 Uhr/Magentasport) zum Euroleague-Auftakt im deutschen Duell mit Alba Berlin unbedingt wieder einen Erfolg geben.
Lob vom Alba-Coach
«Die Bayern haben ihr Team auf den höchsten europäischen Standard verstärkt. Wenn sie es schaffen, die einzelnen Teile zusammenzufügen, werden sie nur schwer zu schlagen sein», sagte Alba-Coach Israel González voller Respekt über die Bayern, die in Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey gleich drei Weltmeister in ihren Reihen haben. Für sie gibt es am Donnerstag ein Wiedersehen mit Alba-Kapitän Johannes Thiemann, dem einzigen Helden von Manila im Berliner Team.
Denn in Maodo Lo hat ein anderer Weltmeister die Hauptstädter verlassen, um sich dem italienischen Topteam von EA7 Emporio Armani Milan anzuschließen. Wie sich das Gesicht der Alba-Mannschaft überhaupt deutlich verändert hat. Gleich neun Akteure haben Alba im Sommer verlassen, darunter Leistungsträger wie Kapitän Luke Sikma (zu Olympiakos Piräus). «Es ist im Grunde wieder ein Neustart. Wir brauchen deshalb Geduld und Zeit», sagte Berlins Geschäftsführer Marco Baldi.
Finalturnier in Berlin
Zeit, die es in der Euroleague nicht gibt. Die europäische Königsklasse hat sich in den vergangenen Jahren gewaltig entwickelt und bietet längst genauso gute Unterhaltung wie die NBA. Es wird daher spannend zu sehen sein, wie sich das junge Berliner Team bei all der finanz- und leistungsstarken Konkurrenz schlägt. In der vergangenen Saison war Alba meist chancenlos und verpasste die Playoffs klar – und das mit einem Team, das zumindest auf dem Papier besser besetzt war als das aktuelle. Das Final Four in eigener Halle dient so sicherlich als Motivation, dürfte aber außer Reichweite bleiben.
Den Bayern ist der Sprung unter die besten vier Teams des Kontinents dagegen zuzutrauen, wenn alles optimal läuft. Im ersten Pflichtspiel gegen den MBC deuteten die Münchner ihr großes Potenzial bereits hin und wieder an. Noch lieferte der spektakuläre Glasboden mit Grafikeffekten, der nach dem einmaligen Test wieder abgebaut wurde, aber die bessere Show. Im Laufe der Saison soll sich das ändern. «Wir können schnellen und attraktiven Basketball spielen. Das war eines unserer Ziele, darauf lag in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen nicht unbedingt der Fokus», sagte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic.