Der Ex-NBA-Spieler Tibor Pleiß hat das Erdbeben als Basketball-Profi beim türkischen Verein Anadolu Efes erlebt und spürt die Folgen. «Wenn das Training vorbei ist, weiß man: Jetzt werden wir wieder schlimme Nachrichten hören. Man sieht dann, wie sich wieder die betroffenen Gesichtsausdrücke bilden», sagte Pleiß in einem Interview der «Sportschau».
Während des Erdbebens sei der 33-Jährige an seinem trainingsfreien Tag gerade in der Sauna seines Wohnhauses in Istanbul gewesen und habe dabei im Fernsehen von der Katastrophe erfahren. «Es war sehr schlimm anzusehen», schilderte der Spieler die Situation. Pleiß wechselte im Jahr 2016 in die Türkei und spielte zunächst bis 2017 bei Galatasaray Istanbul. Nach einem Zwischenstopp beim Valencia Basket Club in Spanien kehrte er 2018 zurück in das Land am Bosporus, das der Basketballprofi mittlerweile als «zweite Heimat» bezeichnet.
«Ich habe das Gefühl, jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der Familie dort unten hat. Man sieht viele beschäftigte, aber auch traurige Gesichter», sagte Pleiß. Für den 105-maligen deutschen Nationalspieler ist es eine «Selbstverständlichkeit», den betroffenen Menschen zu helfen. «Nach dem Training habe ich mir einen Mitspieler geschnappt und wir sind zusammen in den Supermarkt und haben versucht, unseren Teil dazu beizutragen. Wir haben zwei Autos vollgeladen und hingebracht.»
Mit Blick auf die Fortsetzung des Spielbetriebs in der Türkei und des für die kommende Woche angesetzten türkischen Pokals sieht Pleiß auch eine mögliche Abwechslung für die Menschen. «Die Nachrichten zeigen gerade nur grauenhafte Bilder von eingestürzten Gebäuden, von Kindern, die verschüttet worden sind. Jede Flucht davor wird freudig empfangen. Ich glaube, viele Menschen sehnen sich auch mal wieder nach etwas Positiverem.»