Der Abschluss der völlig enttäuschenden EM-Qualifikation wird für die deutschen Basketballer zum Schaulaufen für den erhofften Weg zu Olympia.
Ohne mehr als ein Dutzend Leistungsträger um NBA-Star Dennis Schröder will sich die zweite Reihe nach der unnötigen 81:83-Niederlage gegen das unterklassige Großbritannien noch einmal für einen Kaderplatz im kommenden Sommer empfehlen.
«Wir lagen mit zwölf zurück und es sah aus, als könnten wir nicht spielen. Wir haben uns zurückgekämpft und ich erwarte das gleiche am Montag», sagte Bundestrainer Henrik Rödl am Wochenende vor der Partie gegen Montenegro in Podgorica (20.00 Uhr/Magentasport). «Für uns geht es darum, die Jungs zu finden, die sich gut in diesen Situationen schlagen.»
Bei der vierten Niederlage in Serie blieb die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds am Samstag schon wieder hinter den Erwartungen zurück. Womöglich auch weil es sportlich um nichts mehr geht, da Deutschland bereits als Co-Gastgeber für die Europameisterschaft 2022 gesetzt ist, fehlten in der entscheidenden Phase die nötige Konzentration und der letzte Biss. Es setzte die zweite Pleite gegen Großbritannien binnen eines Jahres. «Für uns war das Spiel weniger wert als für die Briten, das hat man auch an der Energie gemerkt», sagte Niels Giffey von Alba Berlin, der das Spiel von der heimischen Couch verfolgte, bei Magentasport.
Nicht nur der derzeit verletzte Kapitän des deutschen Meisters wird am Montag zum Ende der EM-Qualifikation in der sogenannten Corona-Blase ohne Zuschauer erneut nicht dabei sein. Auch die weiteren Profis der Teams aus der Euroleague sowie alle NBA-Akteure werden wegen des laufenden Spielbetriebs nicht für die Länderspiele abgestellt. «Jeder weiß, dass uns 15 unserer besten 20 Spieler fehlen», sagte Rödl. «Gleichzeitig ist das eine große Chance für diese Jungs, sich zu zeigen.»
Das große Ziel des Jahres ist Olympia. In Split muss Deutschland vom 29. Juni bis 4. Juli ein Turnier mit sechs Mannschaften gewinnen, um doch noch den Sprung zu den Sommerspielen in Tokio zu schaffen.
Der Frust, dass er in den Länderspielfenstern während der Saison nicht an der Seite seiner Nationalteam-Kollegen auflaufen darf, war Giffey dabei deutlich anzumerken. «Es nervt natürlich», sagte der 29-Jährige über den andauernden Streit zwischen Weltverband Fiba und der europäischen Königsklasse Euroleague. «Es ist schade, dass es so eine politische Sache ist, dass es seit Jahren nicht geklärt werden kann. Das ist ärgerlich.»