Nach dem knappen Aus im Viertelfinale der Euroleague soll bei den Bayern-Basketballern die Enttäuschung schnell dem Stolz über eine herausragende Saison weichen.
Die Münchner waren gegen Olimpia Mailand trotz einer wahnwitzigen Schlussphase und einer Aufholjagd ohne Happy End mit 89:92 unterlegen. Den Einzug in das Final-Four-Turnier des wichtigsten Clubwettbewerbs Europas verpasste der Außenseiter, der alle verblüffte, damit nur hauchdünn. «Ich bin unheimlich stolz, was die Mannschaft in der ganzen Saison und in dieser Serie gezeigt hat», lobte Geschäftsführer Marko Pesic bei Magentasport. «Wir haben unseren Mann gestanden.»
Nach den zwei Niederlagen zu Beginn der Best-of-Five-Serie in Mailand und dann zwei Erfolgen in München schien sich Olimpia in der eigenen Halle souverän den Sieg zu holen. Aus einem Zwölf-Punkte-Rückstand (79:91) gut eine Minute vor Schluss machten die Münchner aber durch wilde Körbe und grobe Mailänder Patzer innerhalb von 50 Sekunden ein 89:91 und hatten sogar selbst Ballbesitz. «Wie die Mannschaft bis zur letzten Sekunde an den Sieg geglaubt hat, das ist die Geschichte dieser Euroleague-Saison», sagte Pesic. «Hut ab vor der Mannschaft.»
Am Ende klappte der Coup dann doch nicht, auch weil Paul Zipser einen wilden Dreier mit der Schlusssirene nicht versenkte. «Das kann ich besser machen, da war ich zu hastig», räumte der Nationalspieler ein.
Den Grundstein für den verdienten Sieg hatten die Mailänder zuvor mit phasenweise hochklassigem Basketball und einem kaum zu stoppenden Topscorer Shavon Shields (34 Punkte) gelegt. Bayern dagegen schwächelte lange mit Würfen von außen, zudem konnten Zipser und Vladimir Lucic anders als in Spiel Nummer vier nicht überzeugen.
Trainer Andrea Trinchieri aber hatte mit seinem Team dennoch in der Königsklasse für Furore gesorgt und sich Respekt und Anerkennung überall auf dem Kontinent verdient. «Kompliment an Bayern, das ist eine ausgezeichnete und gut zusammengestellte Mannschaft», lobte Mailand-Coach Ettore Messina. «Sie hätten die Serie gewinnen können.»