Sommer ohne Superstar: Serbiens Serie bei WM überrascht

Rennpferde anfeuern und völlig losgelöst durch Nachtclubs in der Heimat tanzen: Nikola Jokic verbringt den Sommer 2023 etwas anders als seine Kollegen im Basketball-Nationalteam. Ein bisschen komisch dürfte sich der Superstar der Denver Nuggets aber allmählich vorkommen.

Schieden die Serben bei der EM im Vorjahr mit ihm im Achtelfinale aus, stehen sie ohne Jokic bei der WM in Asien nun im ganz großen Endspiel, das am Sonntag (14.40 Uhr/ZDF und MagentaSport) gegen Deutschland ausgetragen wird.

Einheit schwer zu schlagen

Jokic war nach einer extrem langen NBA-Saison, die er mit dem erstmaligen Meistertitel für die Denver Nuggets krönte, erschöpft. Und seine Landsleute formierten nach seiner Absage im Juli noch mehr jene Einheit, die bei dieser WM nur schwer zu schlagen ist. 

Der 74 Jahre alte Trainer-Routinier Svetislav Pesic sagte in Manila: «Ich weiß nicht, ob es der richtige Zeitpunkt ist, über Jokic zu sprechen. Ich kann nur eins sagen: Jokic wird immer Teil dieses Teams sein, weil er der beste Spieler der Welt ist. Er ist eine großartige Person.» Es sei nun aber an der Zeit, über die anderen in diesem Team zu sprechen.

Und die agieren in den Tagen auf den Philippinen überragend. Sowohl der Sieg über Litauen im Viertelfinale als auch der Erfolg über Mitfavorit Kanada im Halbfinale kam überraschend. Angeführt von Bogdan Bogdanovic sind die Serben ein unbequemer Gegner ohne die ganz großen Namen, dafür mit starker Defensive und vielen Dreierwerfern. Neben dem 28 Jahre alten Center Jokic hatten zahlreiche weitere Leistungsträger abgesagt. Nach dem Finaleinzug verriet Bogdanovic: «Nikola schreibt uns nach jedem Spiel.»