Besonders viel über seine deutschen Wurzeln wusste Austin Reaves nicht. Als er in der Trainingshalle der USA in Manila am Donnerstag auf das Thema angesprochen wurde, sagte der Basketball-Profi: «Meine Großmutter ist von dort, woher genau, weiß ich nicht. Mein Bruder spielt dort als Profi. Das sind die Verbindungen.»
Der 25 Jahre alte Guard der Los Angeles Lakers und Kumpel von Dennis Schröder sollte in diesem Jahr eigentlich für Deutschland spielen – jetzt läuft er am Freitag (14.40 Uhr/Magentasport) im WM-Halbfinale gegen Deutschland auf, als Profi des US-Teams.
Eine Einbürgerung hatte sich über Teamkollege Schröder angebahnt, scheiterte dann aber doch. «Dann hat sich die Möglichkeit mit dem US-Team geboten. Dennis war der Erste, dem ich geschrieben habe. Schau, ich habe die Chance, dazu kann ich nicht ‚Nein‘ sagen», schilderte Reaves, den mit dem deutschen Kapitän nicht nur die Basketball-Leidenschaft verbindet, sondern auch eine Freundschaft. Schröders Sohn Junior ist großer Fan von Reaves und bezeichnet diesen als seinen Lieblingsspieler.
Reaves ist hingegen von Schröder senior begeistert. «Ich hab ihn ziemlich gerne. Ich durfte seine Kinder und seine Frau kennenlernen. Er ist ein großartiger Mitspieler und ein noch besserer Vater. Ich habe viel Respekt vor ihm», sagte der US-Nationalspieler vor dem direkten Duell in der Mall of Asia Arena. Die beiden Profis teilen auch eine Jubelgeste namens «Freeze», bei dem sie sich auf die Venen zeigen, in denen sie vermeintlich Eis haben. Zur neuen NBA-Saison wird das Duo aber gesprengt. Reaves hat bei den Lakers langfristig unterschrieben, Schröder zieht es zu den Toronto Raptors nach Kanada.