Nächtlicher Raketen-Alarm schreckt Basketballer auf

Um kurz vor 4.00 Uhr war die nächtliche Ruhe für die meisten Basketballer bei der WM in Japan beendet – oder zumindest unterbrochen.

Mit einem schrillen Warnton auf den japanischen Smartphones informierte das Land die eigene Bevölkerung und die Touristen auf der Insel Okinawa über den am Ende gescheiterten Versuch Nordkoreas, einen Spionagesatelliten über den Süden Japans hinweg in die Erdumlaufbahn zu bringen. «Es war etwas beängstigend. Ich habe nicht viel Schlaf abbekommen», sagte Star Luka Doncic, der mit seinen Slowenen im gleichen Hotel wohnt wie die Deutschen.

Auch Bundestrainer Gordon Herbert wurde geweckt. «Ich dachte erst, es hat bei mir an der Tür geklingelt. Ich war ein bisschen überrascht. Die Nachricht war auf japanisch, darum wusste ich nicht, was los war. Ich habe dann herausgefunden, was es ist», sagte der 64 Jahre alte Kanadier. Japan teilte nach dem Alarm mit, dass die Rakete über den Süden Japans hinweg Richtung Pazifik abgefeuert worden sei. Es gebe keine Berichte über Schäden, erklärte ein Regierungssprecher in Tokio.

Pjöngjang hatte zuletzt am 31. Mai vergeblich versucht, einen Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Im Oktober sei nun ein dritter Versuch geplant, hieß es. «Japan ist ein sehr sicheres Land, wir machen uns keine Sorgen», sagte Herbert. Auch Profi Andreas Obst wurde von dem Alarm geweckt. «Ich habe das so leicht mitbekommen, habe das aber nicht so ernst genommen. Ich dachte zunächst an Unwetter, weil ich es auch nicht lesen konnte», sagte Obst. Teamkollege Moritz Wagner schlief durch, weil er sein Handy im Airplay-Modus hatte. «Natürlich ist es komisch, aber solange um mich herum keiner nervös wird, werde ich es auch nicht», sagte Wagner.