Nach der nächsten großen EM-Krönung inmitten einer beeindruckenden Medaillenserie war Spaniens Basketball-Cheftrainer Sergio Scariolo einfach nur glücklich.
«Wir waren auf Platz acht der Power Rankings und haben es gemeistert, alle Teams zu überholen. Vor allem das letzte, gespickt mit NBA- und Euroleague-Spielern», sagte der Coach nach dem 88:76-Finalsieg gegen Frankreich in Berlin. «Ich bin sehr glücklich, weil wir großartigen Basketball gespielt haben.»
Sieben EM-Turniere, sieben EM-Medaillen
Silber 2007, Gold 2009, Gold 2011, Bronze 2013, Gold 2015, Bronze 2017 und nun wieder Gold: Bei sieben EM-Turnieren in Serie haben die Spanier nun Edelmetall gewonnen. Für die nächsten zwölf Monate vereinen sie die beiden Titel Welt- und Europameister auf sich. «Dieser Titel hat einen besonderen Geschmack, anders als die anderen», sagte Scariolo, der bei der Pressekonferenz von seinen Profis eine Dusche abbekam.
Nächste Medaille für Rudy Fernandez
Auch die Medaillensammlung von Spaniens Star Rudy Fernandez im Nationaltrikot wird immer größer. Der 37-Jährige holte in dieser Abfolge seit 2006: WM-Gold, EM-Silber, Olympia-Silber, EM-Gold, EM-Gold, Olympia-Silber, EM-Bronze, EM-Gold, Olympia-Bronze, WM-Gold und nun, 2022: wieder EM-Gold.
Während die Gasol-Brüder Pau und Marc nach Olympia in Tokio abdankten, schaffte es Fernandez noch einmal ins Aufgebot von Sergio Scariolo – und bis zum Titel in Berlin, den die höchstens als Mitfavorit gestarteten Spanier mit einem 88:76 im Finale gegen Frankreich vollendeten.
«Das war so besonders. Dieses Team war sehr jung, aber hat immer gekämpft. Jetzt wird die ganze Arbeit im Turnier erst wahrgenommen», sagte Routinier Fernandez, der bei den Interviews in den Katakomben das abgeschnittene Netz der Berliner Arena um den Hals hingen hatte. «Ich bin glücklich und stolz, Teil dieser Gruppe zu sein.» Im ewigen Medaillenspiegel bei der EM läge Fernandez alleine vor Nationen wie Italien, Frankreich oder Deutschland.
In dem von NBA-Superstars gespickten Turnier mit Luka Doncic, Nikola Jokic und Giannis Antetokounmpo galten die Spanier anfangs eher als Außenseiter. Nach Olympia 2021 hatten sich Pau und Marc Gasol verabschiedet, dazu waren die Aufbauspieler Ricky Rubio und Sergio Llull nicht dabei. Doch der Teamgeist und ein starkes und von Willy Hernangomez angeführtes Kollektiv wuchs über sich hinaus. «Unglaublich, Spanien. Herzlichen Glückwunsch, Jungs», schrieb der Slowene Doncic, der früher bei Real Madrid spielte.