Mit der Unterstützung eines Euroleague-Trios wollen die deutschen Basketballer in ihrer WM-Qualifikationsgruppe die Tabellenführung übernehmen.
Drei Tage nach dem wichtigen Sieg in Tel Aviv trifft die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes am Montag (19.30 Uhr/Magenta Sport) in Heidelberg erneut auf Israel und peilt den dritten Sieg im vierten Spiel an.
Bundestrainer Gordon Herbert kann dabei erstmals in der laufenden Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023 auf Spieler von Alba Berlin und Bayern München zurückgreifen. Am Samstag stießen Maodo Lo und Johannes Thiemann vom deutschen Meister Alba und Andreas Obst vom Bundesliga-Spitzenreiter Bayern zum Team, die am Freitag wegen ihrer Euroleague-Verpflichtungen mit den beiden deutschen Topclubs am Abend zuvor noch gefehlt hatten. Dafür strich Herbert Robin Christen (Hamburg Towers), Philipp Herkenhoff (ratiopharm ulm), Leon Kratzer (Telekom Baskets Bonn) und Lukas Wank (Fraport Skyliners) aus dem Kader.
Lo als Verstärkung
«Das sind natürlich schon erhebliche Verstärkungen für uns», sagte DBB-Vizepräsident Armin Andres. Nationalcoach Herbert beorderte das Trio unmittelbar nach der Ankunft in Heidelberg sofort in die Halle, um dem Trio die Systeme und die Herangehensweise unter ihm so schnell wie möglich zu vermitteln.
Vor allem Lo dürfte für das deutsche Team eine Riesenverstärkung sein. Der 29 Jahre alte Point Guard befindet sich seit Wochen in bestechender Form und führte Alba erst vor einer Woche mit starken Leistungen zum elften Pokalsieg. In Tel Aviv zeigte der erst 20 Jahre alte Justus Hollatz von den Hamburg Towers zwar im Aufbau eine erstaunlich reife Vorstellung. Sobald Hollatz aber zum Verschnaufen auf die Bank ging, geriet die deutsche Offensive ins ruckeln.
«Wir freuen uns, dass Maodo da ist», sagte Andres, «aber auch Johannes unter dem Korb und Andreas als Werfer vom Flügel werden uns gegen Israel weiterhelfen.» Noch unklar ist, in welchem Maße auch die Israelis mit Verstärkung nach Deutschland kommen.
Voll auf WM-Kurs
Nach der Auftaktniederlage gegen Estland im November befindet sich die deutsche Mannschaft nach den beiden Siegen in Polen und Isreal nun wieder voll auf Kurs in Richtung WM, die im kommenden Jahr in Indonesien, Japan und auf den Philippinen stattfindet. Zuvor steht im September noch die Europameisterschaft mit einer Vorrunde in Köln und der Endrunde in Berlin auf dem Programm.
Dann dürften Lo, Thiemann und Obst mit großer Wahrscheinlichkeit zum Kader gehören. Für die anderen Spieler geht es auch in Heidelberg wieder darum, Werbung in eigener Sache zu machen. Denn läuft alles nach Plan, wird im Sommer eine Handvoll NBA-Profis um Aufbauspieler Dennis Schröder dabei sein. Herbert agiert also quasi mit drei unterschiedlichen Teams. Jenem, das ohne prominente Unterstützung in Israel gewann. Dem, das nun in Heidelberg für den nächsten Sieg sorgen soll und dem, das im September bei der Heim-EM um eine Medaille mitspielen will.