Für Basketball-Nationalspieler Johannes Voigtmann war die Zeit vor Olympia für das deutsche Team nach dem Wirbel um Joshiko Saibou und dem Fehlen von NBA-Star Dennis Schröder alles andere als optimal.
«Das war die reinste Katastrophe, was da alles gegen uns gelaufen ist. Zum Teil selbstverschuldet, zum Teil unverschuldet. Aber wir haben das einzig mögliche getan und uns auf unser Ding konzentriert», sagte der Center der DBB-Auswahl in einem Interview der «Mediengruppe Münchner Merkur tz».
«Aber ich glaube auch, dass diese Mannschaft ein guter Mix aus neuen Leuten und Leuten mit Erfahrung ist», betonte Voigtmann. «Und in der vor allem jeder seine Rolle gefunden und angenommen hat. Wenn das der Fall ist, passiert meistens etwas Gutes. Wenn dir ein Fehler passiert, bügeln ihn andere aus.»
Was der DBB im Fall Saibou gemacht habe, wolle er «eigentlich nicht kommentieren. Das ist nicht meine Aufgabe. Aber hätte es eine klare Aussage gegeben, dann wäre mein Statement vielleicht gar nicht notwendig gewesen», meinte der bei ZSKA Moskau spielende Voigtmann. Mitte Juni hatte er deutlich gemacht, dass er auf eine weitere öffentliche Distanzierung des Rückkehrers setze und auch seine Zukunft im Nationalteam vom weiteren Verlauf abhängig mache.
Der 31 Jahre alte Saibou hatte im vergangenen Jahr an Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie teilgenommen. Bei den Veranstaltungen waren auch Anhänger von Verschwörungstheorien und rechte Gruppierungen dabei. In der Vorbereitung auf das olympische Qualifikationsturnier vom 28. Juni bis 4. Juli in Split war Saibou dann aber von Bundestrainer Henrik Rödl für das Nationalteam nominiert worden. Die Mannschaft hatte sich dort mit dem Turniersieg für die am 23. Juli beginnenden Sommerspiele in Tokio qualifiziert.