Ein Olympia-Start des deutschen Basketball-Stars Dennis Schröder wird immer unwahrscheinlicher. Bundestrainer Henrik Rödl bügelte Spekulationen über eine schnelle Rückkehr des 27 Jahre alten Aufbauspielers in Trier mit einem Satz ab.
«Wir gehen davon aus, dass das nichts wird», sagte der 52 Jahre alte Ex-Basketballer nach einem Medientraining in Trier. Schröder, der in der vergangenen Spielzeit für die Los Angeles Lakers auflief und nun im Sommer einen neuen Arbeitgeber sucht, spielte beim Quali-Turnier im kroatischen Split schon nicht für den Deutschen Basketball Bund (DBB), weil Versicherungsfragen ungeklärt waren.
Wohl nur Supporter für Tokio
Schröder hatte unmittelbar nach der ersten Qualifikation seit 2008 erklärt, dass er in Japans Hauptstadt dabei sein möchte. «Ich stehe immer zur Verfügung, aber meine Situation ist nicht so leicht. Aber ich hoffe, dass wir das klären können bis dahin. Mein Agent muss jetzt seinen Job machen», betonte Schröder in Split, wo er seine Teamkollegen als Zuschauer unterstützte. Er hoffe, dass es mit einer Teilnahme klappe. «Wenn nicht, bin ich trotzdem da und werde wieder supporten.» Dieser Fall dürfte nun eintreten.
Als die Qualifikation mit Siegen über Kroatien und Brasilien gelang, erklärte Rödl, dass sich die zwölf erfolgreichen Spieler nun auch ihr Ticket für Tokio verdient hätten. Der Bundestrainer schwärmte nach der zum Teil öffentlichen Trainingseinheit am Mittwoch immer wieder ausführlich von den Vorzügen des intakten Teams. Die Schröder-Frage war ihm nicht mehr als einen Satz wert.
«Sehr, sehr gute Gegner»
In Tokio spielen Deutschlands Basketballer nacheinander gegen Italien (25. Juli, 6.40 Uhr), Nigeria (28. Juli, 3.00 Uhr) und Australien (31. Juli, 10.20 Uhr). «Unsere Gruppe ist sehr, sehr stark. Man muss versuchen, sich eine Siegchance in jedem Spiel zu erarbeiten. Aber es sind schon sehr, sehr gute Gegner», hob Rödl hervor.
Das deutsche Olympia-Team um den inzwischen abgetretenen Superstar Dirk Nowitzki war 2008 bei den Spielen in Peking nicht über die Vorrunde hinausgekommen. Das soll diesmal besser laufen, selbst ohne Anführer Schröder. «Bei uns ist die Mannschaft Trumpf. Jeder kann da mal was Besonderes machen», verdeutlichte Rödl. Bis einschließlich Sonntag bleiben die Basketballer noch in Trier, dann geht es per Flug nach Tokio. «Ich traue der Mannschaft viel zu», sagte der Coach.